Shampoo gibt es in tausenden Variationen. Leider sind Shampooflaschen fast immer aus Plastik und die Inhaltstoffe von Shampoo enthalten viel Chemie. Das macht die Haare abhängig und Du musst sie immer häufiger waschen. Um diesem Teufelskreis zu entkommen gibt es glücklicherweise aber ganz viele natürliche Shampooalternativen ohne Chemie.

Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Du deine Haare vielleicht (fast) täglich wäscht? Und selbst dann werden sie super schnell wieder fettig? Hier zeige ich dir ein paar nachhaltige Alternativen, die ich selbst ausprobiert habe oder seit langer Zeit praktiziere.

Weitere natürliche Shampoo Alternativen

• Saure Rinse aus Essig als Spülung
• Roggenmehl als Trockenshampoo (+ Babypuder oder Kakao)
• Lavaerde
• Shampoobars

Warum solltest Du natürliche Shampooalternativen ohne Chemie nutzen

Die Chemikalien im Shampoo lassen spezielle Farben und Gerüche entstehen. Auch die Konsistenz, welche einen schönen Haarglanz entstehen lassen soll, besteht daraus. Teilweise sind diese Stoffe leider gesundheitsschädlich oder krebserregend! Wie du siehst kann das nicht gesund für dich oder deine Haare sein.

Auch ich habe Jahrelang „ganz normales“ Shampoo benutzt und musste meine Haare alle 2-3Tage waschen (was vielleicht noch recht wenig ist).

AAABER… es gibt natürlich super einfache und natürliche Shampoos, welche immer bekannter werden und viel nachhaltiger für dich und die Umwelt sind.

Haare mit Wasser waschen – No Poo Methode

Als ich ca. 18 Jahre alt war, hatte ich genug vom Shampoo, ich wollte wissen, ob es andere Möglichkeiten ohne die ganzen Chemikalien gibt. Bei Bekannten meiner Tante habe ich aufgeschnappt, dass es sogar möglich ist, seine Haare ganz ohne jegliches Shampoo, nur mit Wasser zu waschen. Da war mein Interesse geweckt und ich habe mich mit der No Poo Methode (No Shampoo) auseinandergsetzt.

Im Internet stand, dass die Haare zu Beginn fettiger werden und Du mit Zitronenwasser dagegenwirken kannst. Sonst sollte es sehr gut funktionieren und die Haare schön weich werden lassen. Das musste ich natürlich direkt ausprobieren und das Experiment startete.

Meine Erfahrungen mit der No Poo Methode

In den ersten 4-5 Wochen waren meine Haare wirklich fettiger als sonst, meine Kopfhaut musste sich erstmal umstellen. Wenn Du dir Zöpfe machst, eine Mütze oder einen Hut trägst, kannst Du das fettigere Haar etwas verstecken.

Zu Beginn war es außerdem eigenartig, sich ohne Shampoo und Schaum die Haare zu waschen. Daran musste ich mich gewöhnen, aber nach ein paar Malen wurde es normaler. Das Zitronenwasser hat etwas geholfen, ich würde aber nicht darauf schwören.

Heute weiß ich, dass die Umstellung auch ohne Zitronenwasser super funktioniert.

Nach einiger Zeit hat das Waschen nur mit Wasser immer besser funktioniert und es wurde zur Gewohnheit.

Als ich in Neuseeland mein Work and Travel gemacht habe, musste ich mir nie Gedanken um neues Shampoo machen, weil ich es nicht brauchte und meine Haare trotzdem immer gewaschen und schön aussahen.

Tipp:
Bei mir war es immer besser, wenn ich mir mit warmen, fast heißem Wasser die Haaren „gewaschen“ habe. Bei kaltem Wasser habe ich das Gefühl, dass die Kopfhaut weniger angeregt wird und die Haare fettig bleiben.

So lebte ich ein Leben ohne jegliches Shampoo und kam super damit klar.

Heute (seit Mitte 2021) wasche ich meine Haare zu 90% „nur“ mit Wasser und komme auf Reisen sowie im Alltag sehr gut damit klar. Alle paar Monate, wenn ich meine Haare sehr lange gar nicht gewaschen habe, nutze ich Shampoobars um es auszugleichen.

Jedes Mal wenn ich aber die Shampoobars nutze, brauchen meine Haare anschließend etwas Zeit, um sich umzugewöhnen und wieder wirklich schön gewaschen auszusehen, wenn ich sie danach wieder „nur“ mit Wasser wasche.

Tipp: Die Umstellung braucht ihre Zeit

Eine schnelle Umstellung der Haare von Shampoo (egal ob mit oder ohne Chemikalien) ist nicht möglich! Die Kopfhaut braucht ihre Zeit. Das musste auch ich am eigenen Leibe erfahren.

In meinen Semesterferien 2018 wollte ich für 10 Wochen nach Südostasien fliegen. Das Problem bei Lava Erde ist, dass sie schwer zu transportieren ist und so habe ich spontan entschieden, einfach wieder auf die No Poo Methode, umzusteigen.

Das schnelle Umswitchen hat nicht wirklich geklappt. Dadurch, dass meine Haare an die Lava Erde gewöhnt waren, brauchten sie einige Zeit, um sich nur an das Wasser zu gewöhnen. Da ich auf meiner Reise sehr aktiv unterwegs war, konnte ich meine Haare nicht „verstecken“ und fühlte ich mich schnell unwohl. So griff ich zu normalem Shampoo, weil ich sonst auf die schnelle nichts nachhaltiges, plastikfreies fand.

Weitere natürliche Shampooalternativen ohne Chemie

Haare waschen mit Lava Erde

Als ich zu studieren begann, wurde mein Haar irgendwann fettiger als ich es gewohnt war und ich musste mir häufiger die Haare waschen. Ich bin ein relativ fauler Mensch und wollte daher bei meinen „2 Mal die Woche Haare waschen“ bleiben und suchte eine neue Möglichkeit zum Haare waschen. Und ich fand Lava Erde.

Ich kann vorneweg sagen, es ist eine größere Umstellung. Wenn Du vorher mit Shampoo gewaschen hast, wirst Du auch hier die Umstellung mit dem Schaum haben, zusätzlich ist Lava Erde quasi wie trockener Schlamm.

Anleitung – So wäscht Du deine Haare mit Lava Erde

Zum Haare Waschen brauchst Du:

1. Lava Erde als Pulver (ca. 19-20€/1kg)
2. Wasser
3. Schüssel und Löffel zum verrühren

Gebe ca. 3 TL Lava Erde(je nach Haarlänge mehr oder weniger) in eine kleine Schüssel und füge etwas Wasser hinzu. Vermenge alles, sodass eine dickflüssige Masse entsteht. Es sollte nicht zu flüssig werden!

Befeuchte deine Haare und gebe die Masse auf deine Kopfhaut. Verteile die Erde in deinen Haaren und wasche sie anschließend mit Wasser wieder aus. Achtung: Die Dusche kann dabei wirklich dreckig werden, aber alles kann mit Wasser abgewaschen werden.

Meine Erfahrung mit Lava Erde

Die Lava Erde habe ich über ein Jahr genutzt und finde es ist eine super natürliche Shampooalternative ohne Chemie. Die Haare fühlen sich viel länger gewaschen an, als mit Shampoo aus der Drogerie.

Mit Lava Erde habe ich mir alle 4-5 Tage die Haare gewaschen und teilweise hätte ich sie noch seltener waschen können. Ich bestellte mit 1 kg Lava Erde und die Menge hat für das ganze Jahr gereicht und ich hatte noch etwas über.

Ich habe in der Zeit aber festgestellt, dass die Erde meine Haare austrocknet. Das ist kein Problem, Du solltest nur darauf achten, dass Du entweder einen (natürlichen) Conditioner verwendest. Wenn du auch hier das Plastik sparen möchtest, kannst du super Oliven- oder Kokosöl in deine Spitzen geben und ein paar Stunden einwirken lassen. Anschließend wäschst Du dir ganz normal die Haare mit der Erde.

Achte darauf, dass Du wirklich nur ein wenig verwendest, zu viel macht die Haare zu fettig und Du musst sie mehrmals hintereinander waschen, damit das Öl rausgeht.

Haare waschen mit Shampoo Bars

Als ich nach meiner Asienreise wieder zu Hause und bei meinen Eltern zu Besuch war, hat mich mein Papa auf Shampoo Bars gebracht. Das ist die Alternative, die ich auch heute noch liebe, weil sie erstens Plastikfrei und zweitens aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen.

Die Shampoo Bars sind mittlerweile relativ bekannt und gibt es bei Lush oder DM zu kaufen. Sie sind etwas teurer, aber ein Bar hält ewig, ich habe meinen ersten Bar jetzt über anderthalb Jahre benutzen können.

Was ich daran so praktisch finde ist, dass Du sie einfach in einer kleinen Metalldose aufbewahren kannst und sie super wenig Platz im Reisegepäck wegnehmen. Sie können nicht auslaufen und Du kannst sie zusätzlich als Badelotion für deinen Körper nutzen. So sparst Du ein weiteres Produkt.

Sie sind wahrscheinlich die einfachste Methode um zu Plastik- und chemiefreien Produkten umzusteigen, weil sie beim nutzen schäumen und sich wie „normales“ Shampoo anfühlen.

Alternative für Trockenshampoo

Falls es Mal schnell gehen muss und die Haare fettig erscheinen, wird schnell zu Trockenshampoo gegriffen. Die Produkte aus der Drogerie sind leider voll von Chemie und Plastikverpackungen, daher habe ich hier ein paar nachhaltigere Alternativen.

Zum einen kannst Du Roggenmehl benutzen, am besten feingemahlenes. Gebe das Mehl auf deine Kopfhaut oder auf eine Bürste und kämme es anschließend ordentlich wieder aus.

Das gleiche kannst du je nach Haartyp auch mit Babypuder (für helles Haar) oder Kakao (dunkles Haar) machen.

Für mich hat das Babypuder oft gute Dienste geleistet. Roggenmehl muss wirklich fein sein, damit es gut funktioniert und Kakaopulver sollte nicht klumpen.

Nachhaltige Conditioner Alternative

Auch Conditioner gibt es in nachhaltiger Form, diesen kannst Du sogar selber herstellen.

Dafür brauchst Du:

1 TL (Apfel)-Essig
1L Wasser

Mische beide Zutaten in einer Flasche zusammen und schüttle diese. Wenn Du deine Haare gewaschen hast, kannst Du sie nun mit der Sauren Rinse übergießen. Massiere deine Kopfhaut und wasche die Saure Rinse nicht aus!

Der Essiggeruch verschwindet nach einiger Zeit, keine Sorge.

Mein Fazit

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass alle natürliche Shampooalternativen ohne Chemie gut funktionieren und die Haare dir danken. Sie haben Volumen und Du musst sie seltener waschen. Ich habe sogar schon oft Komplimente für meine Haare bekommen, weil sie so schön fallen.

Wenn Du gerne neue Dinge ausprobieren möchtest, kannst Du die No Poo Methode oder die Lava Erde ausprobieren.

Die Shampoo Bars sind für dich eine gute Lösung, wenn Du dich mit den anderen Möglichkeiten noch nicht anfreunden kannst, aber gerne ohne Plastik und Chemikalien deine Haare waschen möchtest. Sie sind auch perfekt zum Reisen.

Teile mir gerne deine eigenen Erfahrungen mit diesen oder anderen Produkten mit. Ich freue mich auf deine Kommentare.