Reiserückblicke

Rückblick November – Segeln auf die Kanaren

Zu Beginn war der November vollgepackt mit meiner Bootssuche und dem späteren Segeln auf die Kanaren. Mitte November bin ich auf der kanarischen Insel Teneriffa angekommen und habe dort etwas Zeit verbracht, bevor ich nach La Gomera reiste. Über meinen Geburtstag bin ich spontan mit neu kennengelernten Freunden nach La Palma gefahren. Dort schauten wir uns den aktuell ausbrechenden Vulkan an. Ein faszinierendes Erlebnis! Wie sich all das ergab erfährst Du in meinem Rückblick November.

Bootsuche und segeln auf die Kanaren

Es ist Anfang November und ich hatte es nach Gibraltar, genauer nach La Linea, geschafft. Hier lag mein Ziel für das europäische Festland. Von hier begann ich nach Booten für eine Überfahrt auf eine der kanarischen Inseln zu suchen.

Schnell traf ich auf die ersten Backpacker, die das gleiche Ziel hatten und wurde herzlich in ihre Gruppe aufgenommen. Zusammen campten wir in der nähe des Harbors. Jeden Morgen begaben wir uns zu einem bestimmten Platz am Hafen, um Kapitän*innen anzusprechen. Wie meine Suche genau verlief kannst Du gerne hier in meinem Segeltagebuch nachlesen.

Nach ein paar Tagen kam das eine zum anderen, ich saß alleine am Hafen und wurde von einer Crew angesprochen. Ich ergriff die Chance bei ihnen eine Nacht mit auf dem Boot in einer Kajüte zu übernachten. Am nächsten Tag konnte mir der Kapitän des Bootes einen Kontakt geben, über den ich schließlich zu einem Segelboot kam.

Ziemlich schnell danach ging die Überfahrt und das Segeln auf die Kanaren los. Wir starteten früh morgens und wollten innerhalb von sechs Tagen auf Teneriffa ankommen. Leider wurde ich während der Überfahrt Seekrank, wodurch ich es nicht immer genießen konnte. Doch ich versuchte das beste daraus zu machen und mittlerweile bin ich sehr froh, es gemacht zu haben und bin auf die nächste Überfahrt gespannt.

Erlebnisse auf Teneriffa

In Teneriffa angekommen suchte ich mir ein günstiges Hostel im Norden der Insel. Dort wollte ich die nächsten Tage Arbeit nachholen und Zeit für mich haben.

Das klappte semi gut, denn nach ein paar Tagen im Hostel lernte ich drei andere Reisende kennen, mit denen ich mich auf Anhieb super verstand. Gleich planten wir die erste gemeinsame Wanderung zu unbekannten Tunneln.

Auch wenn ich eigentlich hätte arbeiten müssen, plante ich die Wanderung drum herum und wir verbrachten einen wunderbaren Tag.

Kurz darauf lernten wir noch zwei Mädels kennen, mit denen wir uns auch auf Anhieb verstanden. Wieder wurde eine Wanderung geplant, dieses Mal zum Pico Viejo (3.164m). Das ist der kleinere Nachbarvulkan neben Pico del Teide, dem höchsten Vulkan und damit der höchsten Erhebung in ganz Spanien.

Gemeinsam wollten wir auf unserem Weg zur Spitze 1000 Höhenmeter überwinden. Während wir auf über 3000 Meter hinaufwanderten, bestaunten wir immer wieder die atemberaubende Landschaft, wir konnten es wirklich nicht in Worte fassen, wie unglaublich beeindruckend die Umgebung war.

Oben angekommen hatten wir einen fantastischen Ausblick auf Pico del Teide und das ganze vulkanische Tal drum herum. Bevor wir wieder herunterwanderten machten wir ein kleines Picknick und ein Päuschen in der Sonne. Auch wenn es nur ein Grad Celsius hatte, fühlte es sich in der Sonne kuschelig warm an.

Auf unserem Rückweg schauten wir uns noch eine Lavahöhle an. Dort war früher die Lava durchgeflossen. Eigentlich waren die Höhlen mit Gittern versperrt, aber wir waren dünn genug, um uns zwischen den Gitterstäben hindurch zu zwängen und konnten trotzdem einen Blick in die Höhle werfen.

Die Wanderung dauerte länger als wir dachten und so kamen wir zum Sonnenuntergang wieder unten am Auto an.

Planänderung – Geburtstag auf La Palma

Da ich mich sehr gut mit Johannes und Marco verstand, boten sie mir an, eine Nacht mit ihnen, Johannes Bruder und dessen Freundin im gebuchten Airbnb zu übernachten. Da ich meine weitere Reise noch nicht geplant hatte war das Angebot perfekt und ich freute mich, noch etwas Zeit mit den beiden verbringen zu können.

Aus einer Nacht wurde am Ende eine ganze Woche, denn kurz darauf hatte ich Geburtstag und die vier hatten überlegt, genau über diese Zeit nach La Palma zu fahren, um sich den aktuell ausbrechenden Vulkan anzuschauen. Sie boten mir erneut an, dass ich sie begleiten könne und da ich mir so eine Gelegenheit auf keinen Fall entgehen lassen konnte, war ich unglaublich froh über das Angebot.

Gemeinsam nahmen wir mit Gerge, den wir auch aus dem Hostel kannten, die Fähre und fuhren zu sechst im Auto zu unserem Hostel. Von dort aus schauten wir uns an verschiedenen Stellen den Vulkan an und waren sehr begeistert. Noch nie hatte ich so etwas gesehen.

Besonders im Dunkeln konnte ich meinen Augen kaum trauen, es gab so viel Lava und der Vulkan explodierte und Gestein wurde aus dem Vulkankegel geschleudert.

Am nächsten Tag schauten wir uns am Hafen das „neue Land“ an, welches durch die Lava entstanden war.

Nach einer kurzen Wanderung durch einen schönen Wald nahmen wir die Fähre wieder zurück nach Teneriffa, wo ich auch die nächsten Tage bei den anderen verbrachte.

Bevor sich unsere Wege fürs erste trennen sollten, machten Marco, Johannes und ich noch eine letzte Wanderung. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, Pico del Teide hinauf zu wandern, aber die Wetterbedingungen waren zu schlecht, sodass wir spontan El Sombrero, einen anderen Berg im Vulkangebiet, erkundeten.

Über einen mini Pfad voller Geröll suchten wir uns unseren Weg auf die Spitze. Immer wieder waren wir mitten in den Wolken und kurze Zeit später sahen wir blauen Himmel. Wir schafften es nicht ganz nach oben, waren mit dem Ausblick auf einem kleinen Plateau aber mehr als zufrieden.

Nach einer kurzen Pause suchten wir den Weg zurück, verliefen uns aber mehrfach, da alles gleich aussah. Irgendwann mussten wir doch aufs Handy schauen, um den richtigen Weg zum Auto zu finden.

Kurztrip nach La Gomera

Abends war es dann an der Zeit, weiter zu ziehen. Viel länger als geplant war ich auf Teneriffa geblieben und jetzt wollte ich mir La Gomera anschauen. Anschließend wollte ich in Gran Canaria auf meinen Laptop warten, der endlich fertig bearbeitet und auf dem Weg zu mir war.

Auf La Gomera schaute ich mir San Sebastian, die kleine, süße Hauptstadt der Insel an und fand in der Nähe einen abgelegenen Strand, an dem ich mich sonnen konnte.

Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Bus über die halbe Insel in den Nordosten. Auf der Fahrt schaute ich mir die wunderschönen vulkanischen Berge an und lief ein Stück durch das Dorf, in dem ich auskam.

Am nächsten Tag wollte ich dann aber schon weiter nach Gran Canaria. Dort hatte ich meinen Laptop hinschicken lassen und ich hoffte, dass er bald ankam. Da ich im Hostel wohnen musste, zu dem ich den Laptop geschickt hatte, wollte ich früh genug da sein, damit ich ihn nicht verpasse.

Und so schnell ist der November auch schon vergangen. Ich hatte einen holprigen Start beim segeln auf die Kanaren, aber es gab auch viele Highlights auf den Inseln. Meine Pläne änderten sich wie schon so oft und ich erlebte tolle Momente mit tollen Menschen.

Zum Schluss war ich auf Gran Canaria angekommen und suchte meinen Weg zum Hostel, in welchem mein Laptop ankommen sollte. Wie diese Geschichte weiter geht und wann und wie ich den Atlantik Überquere, erzähle ich im nächsten Monat.