Schottland

Schottland Kurztrip No.1 – Borders Region

Kaum in Schottland angekommen, wollten wir die letzten schönen Tage nutzen und eine kleine Tour in die südliche Region Schottlands starten. Eigentlich sollte bald unser Auslandssemester losgehen, aber wir hatten die erste Woche nur ein Kennenlerntreffen und anschließend fast eine Woche frei. Da konnten wir in Ruhe vier Tage ein Auto mieten und eine kleine Tour in die Borders Region von Schottland planen. Wir alle drei lieben es zu reisen und hatten schon vorher geplant, mehrere Male in unserer Schottlandzeit das Land zu erkunden.

Wir schauten uns also im Reiseführer, bei Google Maps und im Internet an, welche schönen Orte es im Süden gab und stellten eine Route zusammen. Die Unterkunft wurde an verschiedenen Orten gebucht und wir schauten nach einem Mietwagen.

Beim Mietwagen ist es immer gut, wenn Du schon über 23 oder 25 Jahre alt bist, da Du sonst immer einen Young Driver Fee zahlen musst, wodurch das eigentlich relativ günstige Auto gleich fast dreimal so teuer wird… Wir waren alle noch 21 (knapp zu jung) und mussten daher immer die Fee zahlen. Auch jeder weitere Fahrer muss extra zahlen, weswegen wir immer nur einen Fahrer hatten (offiziell). 😀

Unser süßes kleines Auto 😀

Das Auto holten wir am ersten Tag ab und fuhren los Richtung Südosten. Unser erstes Ziel war das St. Abb´s Head, eine schroffe Felsenbucht wo es einen schönen Weg zum langlaufen gibt. Wir wussten nicht, dass wir zunächst eine halbe Stunde dahinlaufen mussten und planten auch weniger Zeit für den Stopp ein, aber es war so schön, da mussten wir länger bleiben.

Unser zweites Ziel für den Tag war die Jedburgh Abby, eine alte Kathedrale. Eine der wenigen die fast komplett erhalten ist. Leider waren wir spät losgefahren (Autoabholen hat sich gezogen) und in Schottland macht alles relativ früh zu, sodass wir die Kathedrale nur von außen betrachten konnten. In der kleinen Stadt Jedburgh konnten wir uns noch ein kleines Take Away mitnehmen um dann zu unserer Unterkunft fahren. Die war aber noch ein ganzes Stück entfernt, sodass wir dort erst um 10 Uhr abends ankamen.

Der Gastgeber des Hauses war super freundlich und brachte uns am nächsten Morgen ein super leckeres Scottish Breakfast. Das besteht leider zu 80% aus Fleischhaltigen Sachen, sodass wir untereinander etwas tauschen (ich lebte zu der Zeit vegetarisch). Das Frühstück macht unglaublich satt, wir waren also gestärkt und konnten unsere Reise fortsetzen.

Das nächste Ziel war ein Wasserfall, der von einem See aus ins Tal floss. Der Loch Skeen Waterfall ist schmal und stürzt sich viele Meter in die Tiefe. Um den eigentlichen See zu sehen muss man eine lange Treppe hochlaufen, wofür wir absolut nicht die Ausdauer hatten.

Wir liefen etwas hoch, aber nach einer halben Stunde waren wir alle fertig und brauchten eine Pause. Aber auch so war die Aussicht ins Tal super schön.

Anschließend wollten wir in den Galloway Forest Park fahren. Auf dem Weg dorthin wollten wir noch den relativ kurzen „Galloway Kite Trail“ laufen. Dieser führt durch ein kleines Wäldchen und auf einen Hügel hinauf. Von dort aus hat man einen schönen Ausblick auf die Umgebung und kann erste Blicke auf den Forest Park erhaschen.

Wir hatten unsere weitere Route so geplant, dass wir direkt durch den Park durchfahren würden und immer wieder anhalten würden, wenn wir etwas schönes entdecken würden. Nach einiger Zeit sagte unser Navi, wir sollten bitte rechts abbiegen. Diese Straße war aber privat, sodass wir lieber nicht hineinfuhren. Der Weg wurde dazu immer steiniger und wir wussten nicht, ob dies so gut für den Mietwagen wäre, der wohl eher für Städte gemacht war. So drehten wir wieder um, fuhren die ganze Strecke durch den Park wieder zurück und einmal außen herum nach Richtung Ayr.

Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kleinen Stopp bei einer alten Rouine direkt am Meer.

Ayr liegt direkt am Meer und dort hatten wir unsere nächste Unterkunft gemietet. Wir besorgten uns noch eine Pizza und fuhren zur Airbnb Familie. Die Frau musste uns irgendwie vergessen haben, denn sie war nicht vorbereitet, dass wir auf einmal ankamen. Sie verwechselte Michelle zunächst sogar mit ihrer Tochter.

Als alle Missverständnisse geklärt waren, konnten wir in das vorgesehene Zimmer und unserer Pizza essen. Am nächsten Tag wollten wir nach Glasgow fahren und uns die City anschauen. Vorher schauten wir aber noch am Strand vorbei. Es war super windig und das Meer ließ weiße Wellen entstehen.

In Glasgow wollten wir uns den Botanischen Garten und das National Museum anschauen, da das Wetter nicht so überragend war. Alle Museen in Schottland können kostenfrei betreten werden und haben unglaublich viele Ausstellungen. So gab es in Glasgow eine Galerie, eine Abteilung mit Tieren, Skulpturen, etwas für Kinder und vieles mehr. Zu bestimmten Uhrzeiten wurde sogar im größten Raum auf einer Empore auf einer riesigen Orgel gespielt. Das Museum war beeindruckend und wir verbrachten dort mehrere Stunden.

Im Botanischen Garten gab es ein riesiges Glashaus, indem viele tropische Pflanzen beheimatet waren. Draußen gab es einen großen Garten mit eher regionalen Pflanzen. Etwas weiter hinten kommt man zu weiteren Glashäusern, in denen es Kakteen und exotische Pflanzen gibt. Von fleischfressenden Pflanzen bis bunten Minipaprikas war alles dabei.

Anschließend fuhren wir zu unserer nächsten Airbnb Unterkunft. Direkt in Glasgow hatten wir ein älteres Ehepaar gefunden, welche für wenig Geld zwei Zimmer vermieteten. Die beiden waren super nett und wir konnten ihre komplette Küche für unser Abendessen benutzen. Am nächsten Morgen wollten wir wieder zurück nach Edinburgh, bekamen aber vorher noch ein unglaubliches Frühstück von den beiden hergerichtet. Mit so viel Luxus und Freundlichkeit hatten wir gar nicht gerechnet und waren komplett begeistert. Wir konnten gar nicht so viel essen, wie die beiden vorbereitet hatten.

Nach dieser tollen Stärkung konnten wir unsere Rückfahrt angehen. Mittags wollten wir unser Mietauto wieder am Flughafen abgeben und mit dem Bus zu unserer Airbnb Unterkunft zurückfahren.

Eine schöne erste Reise durch Schottland. Wir konnten die längeren Sonnenstunden gut nutzen und hatten eine tolle Zeit. Wir konnten es kaum erwarten eine neue Tour, hinauf in den Norden, zu starten.

Warst Du schon mal in der Borders Region von Schottland? Was waren Deine Erfahrungen und wie findest Du das Land? Schreib mir gerne Deine Eindrücke.