Haare färben – Ohne Chemie mit Henna
Haare färben war nie ein Thema für mich, da ich meine Naturhaarfarbe mochte und die Chemie in Haarfärbemitteln vermeiden wollte. Als ich auf die natürliche Haarfarbe Henna stoß, änderte ich meine Meinung zum Haarefärben dann aber und fand gefallen daran. Hier erzähle ich von meinen Erfahrungen beim Haare färben ohne Chemie.
Erstes Mal Haare färben – noch mit Chemie
In Schottland hatten meine beiden Freundinnen Lust sich die Haare zu färben. Beide hatten es schon häufig gemacht und fanden es super. Die Gelegenheit war da und so wollte ich es, mit einer relativ unauffälligen Farbe, mal testen. Irgendwie war ich auch neugierig, ob eine andere Farbe vielleicht doch zu mir passt. Da ich es noch nie ausprobiert hatte, konnte ich es nicht wirklich beurteilen.
Und so konnte das Färben losgehen. Den ganzen Tag waren wir mit Haare waschen und färben beschäftigt, bis wir am Ende alle eine neue Haarfarbe hatten. Unsere Haare gingen alle in Richtung rot, was wie ich finde, gut zu braunen Haaren passt und nicht so auffällig ist (Perfekt für ein erstes Mal). Nachdem wir uns daran gewöhnt hatten, fand auch ich meine neuen Haare toll.
Haare färben ohne Chemie – Dafür mit Rote Beete
Das einzig negative am Haarefärben sind die Chemikalien im Färbemittel und die Verpackung drum herum. Daher suchte ich Monate später, als die Farbe langsam rauswuchs, nach nachhaltigen, chemikalienfreien Alternativen, um meinen Haare erneut einen Rotstich zu verpassen.
Ich googelte mich durchs Internet und fand auf mehreren Seiten, dass man sich mit Rote Beete Saft und Honig die Haare rot färben konnte. Das hörte sich so einfach an, da musste ich das natürlich gleich ausprobieren und kaufte mir einen Rote Beere Saft. Ich vermischte ihn mit etwas Honig zu einer cremigen Masse und versuchte anschließend mir die Haare damit einzureiben.
Vorher sollen die Haare gewaschen sein und noch ein bisschen feucht, wahrscheinlich damit das Gemisch besser einziehen kann.
Die Textur soll ca. 4 Stunden in den Haaren, in einem Handtuch eingewickelt, einziehen und dann ausgewaschen werden. Ich hielt mich an die Anleitung und wartete, bis ich es wieder auswasche konnte.
Leider hat es bei mir so überhaupt nicht geklappt. Ich weiß nicht, ob man hellere Haare braucht oder es bei wärmeren Temperaturen einziehen muss, aber diese Methode brachte bei mir nichts auch wenn sie oft empfohlen wird.
Zweite Methode – Henna als Färbemittel
Aber es konnte ja nicht sein, dass es nicht möglich ist, Haare ohne Chemie zu färben. Also griff ich zur nächsten Möglichkeit: Henna. Ursprünglich ist es eine Pflanze und man kennt es um sich Tattoos aufzumalen.
In Pulverform kann es auch zum Haarefärben genutzt werden. Ich googelte weiter und schaute, wo ich mir Henna kaufen könnte, ohne dass ich es bestellen müsste oder viel Verpackung dabei ist. Du kannst Henna in vielen Foren im Internet bestellen, aber das minimiert den Nachhaltigkeitseffekt wieder.
Fündig wurde ich bei mit in der Innenstadt in einen Lush Laden, der wie Du vielleicht weist, alles unverpackt und ohne Chemikalien verkauft. Dort fand ich mehrere Sorten von Henna. Es wird in großen Blöcken verkauft, welche Du entweder mit einer Reibe oder in einem (Thermo) Mixer zerkleinern kannst. Gekauft, getan. Ich zerkleinerte den Block, sodass eine Erdartige Masse entstand.
Dazu wird gekochtes Wasser gegeben. Am besten gibst Du es in kleinen Mengen dazu und verrührst es, bis es zu einer dickflüssigen Masse wird. Es sieht nicht gerade lecker aus und das Henna riecht sehr eigenartig, aber was tut man nicht alles um sich die Haare zu färben.
Achtung: Das Henna ist in seiner reinen Form grün, nicht rot wie man sich es vorstellt, aber keine Sorge, deine Haare werden nicht grün, sondern rot.
Das Haare färben kann beginnen
Auch hier solltest Du Deine Haare vorher einmal waschen und das Henna ins noch feuchte Haar geben (ich hatte das gefühlt, je trockener die Haare waren, desto weniger gut blieb das Henna in den Haare haften). Es konnte also losgehen und in der Badewanne schmierte ich mir die Hennamasse in meine Haare.
Achtung: Wenn es zu trocken ist, fällt das Henna oft in Klumpen aus deinen Haaren, dann kannst Du etwas heißes Wasser dazugeben und es verrühren. Beim ersten Mal färben brauchst Du für lange Haare relativ viel Henna. Ich habe 2/3 des Lush Blocks benutzt. Anschließend muss das Henna ca. 5-6 Stunden in die Haare einziehen. Du kannst es auch über Nacht drin lassen.
Wenn es eingezogen ist, wird es nur mit Wasser ausgewaschen. Wenn Deine Haare trocknen kommt langsam der rote Ton hervor (Yey es hat endlich geklappt!). Die nächsten 24 Stunden solltest Du die Haare nicht mit Shampoo waschen, damit das Henna besser einziehen kann. Es kann sein, dass die Haare durch das Henna erstmal fettig erscheinen und runterhängen, aber das geht nach dem Haare waschen 24 Stunden später wieder weg.
Wenn Du Dir schon häufiger mit Henna die Haare gefärbt hast, reicht es nur den Ansatz nachzufärben und alles nur ca. 2 Stunden einziehen zu lassen.
Wichtig zu wissen
Henna legt sich, nicht wie normale Haarfarben, um Dein Haar und kann nicht, wie bei einer Tönung, nach ein paar Mal waschen rausgewaschen werden. Die Farbe kann nur rauswachsen. Da sich das Henna um die Haare legt, kannst Du nicht mit einer chemisch hergestellten Farbe drüber färben, da dies nicht haftet. Wenn Du einmal mit Henna färbst, musst Du dies weiterhin tun, deine Haare abschneiden oder es langsam rauswachsen lassen. Es gibt aber mehrere Farben von Henna, Du kannst dir die Haare auch schwarz oder knall-orange färben. Es gibt also etwas Auswahl, wenn Du Deine Haarfarbe doch mal ändern möchtest.
Also ab wann färbst Du dir deine Haare auf natürliche Art und Weise und ohne Chemie? Teile mir gerne deine Erfahrungen mir Henna oder anderen natürlichen Haarfärbemitteln mit.