Vietnam

Chaos, Scooter und eine Waterpuppetshow – Ho Chi Ming City

Eines Abends kam ich in der riesigen Stadt an und suchte mein Hostel. Ich war von der Größe und dem Chaos in Ho Chi Ming City komplett überfordert. Ich schaute mir einige Sehenswürdigkeiten und eine Waterpuppetshow an und war froh, als ich schließlich dem Gewusel an Rollerfahrern entfliehen konnte.

Nachdem ich auf den letzten Drücker aus Thailand ausgereist war, kam ich am Airport von Ho Chi Ming City an. Dort fragte ich einen Beamten, ob man das kostenpflichte Visum auch „on arrival“ bekommen kann und diskutierte länger mit ihm. Als alles nicht brachte, ging ich durch den Schalter und wollte mein Gepäck abholen. Dort angekommen musste ich erstaunlich lange warte und bekam ein ungutes Gefühl, „Hoffentlich hatte in der Zeit nicht jemand anderes meinen Backpack mitgekommen?“. Als schon der nächste Flug sein Gepäck erhielt, wurde mir das Ganze zu bunt und ich suchte den Ort auf, an dem Fundsachen abgegeben werden.

Dort sah ich von weitem schon etwas blaues und mein Herz machte einen Satz, es war mein Backpack und alles war noch da und in Ordnung!

Jetzt konnte ich in die Stadt fahren und mein Hostel suchen. Ich fuhr mit einem Airportbus Richtung Innenstadt. Als dieser mich an einem riesigen Kreisverkehr raus ließ, schaute ich in mein Handy und suchte den Weg. Überall fuhren tausende Rollerfahrer hin und her, alles verlief wie im Zeitraffer und ich war vom Flug und Tag erschöpft, sodass der Start in dieser Stadt nicht sonderlich positiv ausfiel.

Dann musste ich auch noch auf die andere Seite des Kreisverkehrs, der zu dieser Zeit in einer monströsen Baustelle steckte. Ich versuchte also, ohne überfahren zu werden, von einer Straße zur nächsten zu gelangen und step für step den Weg zum Hostel zu finden.

Dort angekommen wollte ich dieses eigentlich erstmal nicht mehr verlassen, doch ich musste noch etwas essen und so ging ich durch die nahegelegenen Straßen und schaute, wo ich am besten etwas essbares finden konnte.

Am nächsten Tag wollte ich mir die Stadt bei Tageslicht einmal genauer anschauen und erstellte mir eine kleine Route. Ich besuchte das Opernhaus, lief zu Kathedrale Notre Dame und zum Zentralpostamt.

Anschließend schaute ich beim Wiedervereinigungspalast vorbei und lief kreuz und quer durch die City. Zu Schluss ging ich ins Kriegsrestemuseum.

Auf dem Rückweg wollte ich einen Stopp bei der Wasserpuppenshow machen und schauen, wie teuer die Tickets waren um eins für den nächsten Tag zu bestellen. Als ich dort ankam, war aber leider keiner mehr da, so musste ich am nächsten Tag erneut vorbeischauen.

Zwischenzeitlich wurde ich immer wieder von den Massen an Rollerfahrern erstaunt, die einfach kreuz und quer über die Straßen fuhren und allesmögliche transportierten. Es gab eine richtige Hierarchie auf den Straßen. Von oben nach unten sieht diese wie folgt aus:

Busse – Autos – Roller – Fahrräder – Fußgänger

Wie Du siehst musste ich jedes Mal nach allen Fahrzeugen Ausschau halten, bevor ich die Straße überqueren konnte. Wenn man einmal einen Zeitraum gefunden hat, muss man über die ganze Straße laufen und darf nicht anhalten, denn sonst wirst Du einfach übersehen. Wie die Vietnamesen das in diesem Verkehr überleben weiß ich bis heute nicht so genau.

Als ich es mit einem Take Away wieder zum Hostel geschafft hatte, wollte ich dieses auch erstmal den Abend nicht mehr verlassen. Am nächsten Morgen lief ich erneut zu dem Wasserpuppentheater und endlich war jemand am Schalter. Ich schaute nach den Preisen (250.000 Dong = ca. 10€, könnte sich bereits geändert haben), ganz schön teuer für asiatische Verhältnisse, aber sicherlich wegen den Touristen. Nach längeren überlegen entschied ich mich, ein Ticket zu kaufen, wann würde ich je wieder so eine Show sehen.

Bis zum Abend schaute ich mir noch ein paar Tempel an und ging zum Hard Rock Café.

Abends kam ich wieder zum Theater und setzte mich in die Vorstellung. Ohne Worte, nur mit Musik, wurde eine Geschichte erzählt. Es gab eine Bühne, die halb im Wassere stand. Die Puppen schwommen im oder auf dem Wasser und Wesen wie Drachen spritzten immer wieder Wasserfontänen auf die Puppen. Es war faszinierend dieses Spiel zu beobachten. Die Puppen waren liebevoll gemacht und hatten lustige Gesichter. Die Show ging ca. 45min und hatte viele Szenen. Anschließend zeigten sich alle Schauspieler, die vorher hinter und unter der Bühne die Puppen bewegt hatten.

Nach der Vorstellung ging ich noch in einem Food Court etwas essen und später ins Hostel. Am nächsten Tag wollte ich Ho Chi Ming City dann wieder verlassen und ins Mekong Delta fahren. Ich freute mich, dass ich endlich aus dieser Stadt kam, auch wenn ich einen schönen Abschluss mit der Waterpuppetshow hatte. Leider wusste ich, dass ich nach meiner Tour nach Can Tho, wieder über den Saigon fahren musste. Es war also nicht das letzte Mal, dass ich diese Stadt zu Gesicht bekam.

Fazit:

Ich kenne einige Menschen, die Ho Chi Ming City oder Saigon als eine tolle Stadt mit einer super Atmosphäre halten, aber mir ist das Großstadtleben schnell zu viel geworden und ich wollte lieber wieder in kleinere Orte mit weniger Scootern. Es gibt vieles zu sehen in der Stadt und auch der Geschichtliche Hintergrund ist sehr interessant (gerade weil alles noch gar nicht so weit in der Vergangenheit liegt).

Ich persönlich würde eher wieder in den Norden von Vietnam reisen und beim nächsten Mal den Süden auslassen, aber ich finde, jeder sollte sich selber ein Bild davon machen. Wenn Du gerne im Nachtleben unterwegs bist, bietet Dir die Stadt viele Möglichkeiten. Wenn Du schon einige Erfahrungen mit einem Roller gesammelt hast, bereiten Dir die vielen Scooter und der Verkehr wahrscheinlich weniger Probleme und Du empfindest es nicht als so chaotisch.

Meine Weiterreise in Can Tho 😀

Schreibe mir gerne Deine Erlebnisse in der Stadt in die Kommentare. Hast Du auch schon mal eine Wasserpuppenshow angesehen?